02. Februar 2024
In der Welt der Malerei spielt die Farbtemperatur eine wichtige Rolle bei der Schaffung von Stimmungen. Farben können als warm oder kühl wahrgenommen werden, abhängig von ihrer relativen Position zueinander und ihrer Umgebung. Gelb, Rot und Orange gelten im Allgemeinen als warme Farben, während Blau, Lila und Grün als kühl angesehen werden.
Die Farbtemperatur ist eine relative Eigenschaft
Ein interessantes Phänomen ist, dass die Farbtemperatur einer Farbe je nach Kontext variieren kann. Ein graues Quadrat mag alleine betrachtet neutral oder kühl erscheinen, aber wenn es neben einem bläulicheren Quadrat platziert wird, wirkt das Grau plötzlich wärmer. Dies verdeutlicht, wie wichtig es ist, die Farbtemperatur in Bezug auf andere Farben zu betrachten.
Was beeinflusst die Farbtemperatur?
Es gibt verschiedene Faktoren, die die Farbtemperatur beeinflussen können, wie die Tonwerte einer Farbe, also ob die Farbe verdünnt oder kräftig aufgetragen wird (siehe Winsorblau im Beispiel ist verdünnt etwas kühler).
Aber auch die Beimischung anderer Pigmente oder die Veränderung der Umgebungslichts. Es ist entscheidend, die richtige Farbtemperatur zu wählen, um realistische und ausdrucksstarke Bilder zu schaffen, die harmonisch wirken.
Besonders wichtig ist es, die Lichtquelle zu berücksichtigen, da sie eine feste Farbtemperatur hat und die Farben im Gemälde durch Lichtreflexion erzeugt werden. Warmes Licht, wie bei einem Sonnenuntergang, erzeugt warme Farbtemperaturen, während kühles Licht, wie bei einem bedeckten Himmel, kühlere Töne hervorruft.
Generell kann man beobachten, dass warmes Licht kühle Schatten erzeugt und andersherum. ABer natürlich sollte man die Natur genau beobachten, das ist nicht in jedem Fall gültig.
Beim Malen von Referenzfotos
Beim Malen von Referenzfotos auf einem Bildschirm ist es wichtig zu bedenken, dass das Licht auf dem Screen anders wirkt als auf dem Papier. Es ist ratsam, die Farben des Referenzfotos auf dem Bildschirm zueinander zu vergleichen und auf dem Gemälde ebenfalls zueinander, um die Farbtemperaturen korrekt wiederzugeben. Also nicht direkt Bildschirm mit Gemälde.
In der Natur ist es ideal, Motiv und Papier im gleichen Licht zu haben, um die Farbtemperaturen authentisch darzustellen.
Warum sollte man die Farbtemperatur berücksichtigen?
Man kann zum Einen den Farbtemperaturkontrast pushen und so noch stärker Wärme oder Kühle im Bild ausdrücken.
Weiterhin sehen Bilder unharmonisch aus, wenn man die Farbtemperaturen (warm/kalt) wild durcheinander verwendet.
Außerdem kann man Distanz und Nähe gut durch kalte und warme Farben darstellen. Eine Landschaft rutscht optisch weiter nach hinten, wenn man kühle Farben (z. B. Kobaltblau) mit hineinbringt.
Wärmer oder kühler?
Hier sind einige Beispiele. Es geht darum, welche der beiden Farben in den Farbkreisen wärmer oder kühler ist.
Die Planung der eigenen Palette
Es gibt vom gleichen Farbton auch immer warme und kalte Versionen. Beispielsweise wäre Cadmiumgelb im Vergleich zu Zitronengelb wärmer, oder Cadmiumrot wärmer als Permanent Alizarinkarmesin. Daher ist es ratsam die eigene Palette so zu planen, dass warme und kalte Versionen des gleichen Farbtons vorhanden sind.
Letztendlich gilt beim Malen von Farbtemperaturen: Male, was Du siehst, und lasse Dich von den visuellen Eindrücken leiten, um ein harmonisches und ausdrucksstarkes Kunstwerk zu schaffen.
Wir benötigen Ihre Zustimmung zum Laden der Übersetzungen
Wir nutzen einen Drittanbieter-Service, um den Inhalt der Website zu übersetzen, der möglicherweise Daten über Ihre Aktivitäten sammelt. Bitte überprüfen Sie die Details in der Datenschutzerklärung und akzeptieren Sie den Dienst, um die Übersetzungen zu sehen.