15. Februar 2024
Heute möchte ich darüber sprechen, wie man vom Foto zum Aquarell gelangt. Ich habe hier ein Foto, das zwar nicht perfekt ist, aber die Lichtbedingungen sind schon mal gut. Doch wie gehe ich dann weiter vor?
1. Zuschneiden
Als erstes schneide ich das Foto zu. Bei meinem Handy habe ich die Einstellung so gemacht, dass ich bei einem Drittel zwei Drittel und in vertikaler Position ebenfalls die Striche sehe. Dadurch kann ich die Komposition besser einstellen. Das bedeutet, dass ich den Baum nicht in die Mitte schiebe, sondern etwa bei einem Drittel positioniere, was er aber sowieso schon auf meinem Foto ist.
2. Grundidee des Bildes
Danach überlege ich mir, was die Grundidee des Bildes ist und warum ich es malen möchte. Diese Frage ist wirklich entscheidend und wird oft ignoriert oder weggeschoben. Doch das kann zu einem Problem werden, denn wenn ich nicht weiß, warum ich dieses Bild male und was mein Fokus sein soll, dann wird der Fokus am Ende auch nicht klar sein.
In diesem Bild möchte ich den Baum mit Licht und Schatten malen. Das ist der Hauptfokus, obwohl es natürlich auch um die Vorgartenidylle und die gesamte Lichtstimmung geht.
3. Referenz bearbeiten
Nun überlege ich, wie ich das Motiv verändere und vereinfache. Welche Details lasse ich weg oder was mache ich anders?
Um den Baum hervorzuheben, brauche ich einen großen Kontrast. Das bedeutet, dass ich den Baum sehr hell mache und außenherum, wie es schon in der Vorlage ist, relativ dunkel. Dadurch entsteht ein starker Tonwertekontrast. Diesen Kontrast kann ich noch weiter verstärken, indem ich harte, scharfe Kanten für den Baum verwende und außenherum im Bild Unschärfe reinbringe.
Diesen Prozess kann ich entweder in meinem Kopf durchführen oder ein Programm wie Procreate auf dem iPad verwenden, um Details hin und her zu schieben, wegzulassen, hinzuzufügen oder Tonwerte zu verstärken bzw. die Ränder unschärfer zu machen. Es gibt viele Möglichkeiten und ich nutze sie auch manchmal. Zum Beispiel gefällt mir das Schild mit der Hausnummer nicht so gut, also lasse ich es lieber weg. Auch die Stühle auf der Terrasse brauche ich jetzt erstmal nicht, also entferne ich sie ebenfalls.
So arbeite ich mich durch die Details und überlege, ob sie dem Bild guttun oder ob sie nur nervig zu malen sind und am Ende doof aussehen. Ich hoffe, ich konnte euch einen kleinen Einblick geben, wie ich mit einer Referenz arbeite und was ich damit mache, um zu meinem Aquarell zu gelangen.
Und so entsteht dann eben das finale Aquarell, hier als schnelle Sketch im Skizzenbuch!
Und hier ist noch das YouTube-Video zum Thema:
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